Samstag, 5. April 2014

Kapsel-Recycling

Ich bin zwar kein Kaffee-Suchti, aber ab und an habe auch ich nichts gegen ein Tässchen einzuwenden. Seit einiger Zeit nutze ich zum Aufbrühen fast nur noch einen guten alten Porzellanfilter, der für mich den weltbesten Kaffee aufbrüht - und noch dazu herrlich wenig Platz wegnimmt und absolut idiotensicher zu benutzen ist. Filterpapier rein, Kaffee rein, Kanne drunter, Wasser drauf, fertig. Dank meiner putzigen kleinen Kaffeemühle kann ich den Kaffee portionsweise mahlen und habe - im entferntesten Sinne - also auch eine super Kaffeemaschine ;-)

Fürs Nachmittagskäffchen habe ich aber selten den Nerv, Kaffee zu kochen, deshalb nutze ich dann außnahmsweise die Plastikschleuder *schäm* Zu meiner Verteidigung: Es war ein ebay-Schnapper (2 €, so wahr ich hier stehe - es gab keinen Versand, nur Selbstabholung hier in Hannover).


Leider hat der Kaffeespucker die Schwäche aller modernen Kapselmaschinen: den anfallenden Müll. Und wenn man von dem Berg Restmüll mal absieht, kostet der portionierte Kaffee umgerechnet auch ein kleines Vermögen - dafür könnte ich in die Handrösterei in der Stadt gehen und mir die teuersten Bohnen kaufen.

Folgenschwere Mülltrennung

Durch Zufall entdeckte ich beim Versuch, im Sinne der Mülltrennung Kaffeesatz und Kapsel separat zu entsorgen, dass sich die Kapseln nach dem Öffnen wieder schließen lassen. Und mehr noch: Nach kurzer Recherche im Internet erfuhr ich, dass man die Kapseln tatsächlich erneut füllen und verwenden kann - die Maschine interessiert es nicht, ob das Aludeckelchen oben und unten noch dran ist.

Ich testete mutig die erste befüllte Kapsel und erwartete vieles: von einer Kaffeefontäne, die sich als Kaskade bis in den letzten Winkel der Küchenzeile ergießt, über schmaddeliges Kaffeewasser mit Bodensatz in der Tasse, bis hin zu Systemstörungen und wild blinkenden Lämpchen an der Maschine.

Und ich bekam Kaffee.
Der nach Kaffee aussah, roch und schmeckte. Maschine blieb heil, Kapsel blieb ganz, ich war happy.

How to do

Die Kapseln lassen sich relativ einfach öffnen und befüllen:
  1. Nach dem ersten Benutzen sieht die Kapsel so aus: Oben und unten wird von der Maschine ein Loch eingestanzt, damit das Wasser durchfließen kann. 
  2. Die obere Folie entfernen - das geht am besten mit einem kleinen spitzen Messer. Unter der Folie verbirgt sich ein kleines Sieb.

  3. Die Kapsel umdrehen und vorsichtig zusammendrücken, dadurch springt das Sieb ab. Dann die Kapsel vorsichtig ausklopfen, so dass der Kaffeesatz herausfällt. Am Boden der Kapsel befindet sich ein weiteres, kleineres Sieb.
  4. Die drei Teile reinigen und trocknen.
  5. Zum Befüllen das kleine Sieb wieder einsetzen und Kaffeepulver einfüllen (die Menge richtet sich nach der gewünschten Kaffeestärke - ich fülle den Kaffee locker bis zum oberen Rand ein und streiche ihn dann kurz glatt, ohne fest zu drücken). Das obere Sieb auflegen und sachte andrücken, es rastet kaum merklich ein - so bleibt der Kaffee auch an Ort und Stelle.
  6. Die Kapsel wie gewohnt in die Maschine einsetzen und den Kaffee brühen.
Nach dieser Anleitung benutze ich meine Kapseln über mehrere Monate hinweg - wenn man mal einen Satz von etwa 10 Stück hat, verschleißen sie auch nicht so schnell. Bisher habe ich aber erst 2 oder 3 Kapseln tatsächlich entsorgen müssen, der Verschleiß hält sich also in Grenzen.

Viel Vergnügen beim Basteln ;-)

2 Kommentare:

  1. Hallo Saranesu!

    Also ein bisschen viel Action ist das ja schon, aber ein wirklich geniale Lösung, wenn das so funktioniert!

    Geniale Idee!

    lg
    Maria

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    1. Hallo Maria,
      die Action hält sich eigentlich in Grenzen, so eine Kapsel habe ich in vielleicht einer Minute zerlegt, gereinigt und neu befüllt. Eine Kaffeemaschine muss ich ja auch irgendwie füllen und ab und zu saubermachen :)

      LG, Saranesu

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