Montag, 19. Mai 2014

Aufreger der Woche #9 - Guru, guru, Blut ist im Schuh ...

Wenn Männeke und ich die Länge unserer Schuregale vergleichen, muss ich mich immer verdammt schnell geschlagen geben. Einen männlichen Schuhfetischisten im Haushalt zu haben ist nicht immer leicht - ich kann also die vielen leidgeplagten Männer verstehen, die zu stöhnen beginnen, sobald ihre Holde dieses Glitzern in den Augen beim Anblick eines Schuhgeschäfts bekommt.

Männeke schleift also regelmäßig neue Beutestücke nachhause, die er dann auch tatsächlich trägt. Und ich? Tja. Ich weiß nicht, ob es an meinem Füßen, meinem Geschmack oder der Auswahl in den Geschäften liegt, aber ich finde selten ein Paar, das
- passt
- gefällt
- weder nach Lady Gaga noch nach Hippie-Gedenk-Latschen aussieht
- keinen halben Monatslohn kostet
- hochwertig verarbeitet ist.

Einen der Punkte muss ich eigentlich bei jedem Paar streichen, und das geht mir schon seit Ewigkeiten auf den Zeiger. Um billige Schuhe und Trend-Marken mache ich seit jeher einen Bogen, aber selbst bei teureren Schuhen sieht es häufig mau aus. Nach Plastik müffelnd, weder Profil noch Fußbett, dafür mit elend harter Ferse, hohem Absatz und scharfen Kanten, sind sie maximal zum Sitzen geeignet. Ich habe Blasen, wunde Zehen, schmerzende Fersen und wundegescheuerte Knöchel.

Und die Verarbeitung? Nach einem Monat ist die Sohle bereits halb abgeschleift, nach einem halben Jahr löst sich der Kleber, nach einem Jahr zerbröselt das Obermaterial. Da ich täglich bis zu 6 km laufe, muss ich mich auf meine Treter verlassen können. Insofern kommt es oft vor, dass ich, sobald sich ein Paar als bequem herausstellt, ins Geschäft galoppiere und mir ein zweites Paar auf Vorrat kaufe. Damit ich nächstes Jahr noch was davon habe.

Ich weiß nicht, wie andere Frauen es schaffen, dutzende Paare zu besitzen. Glück? Kein Schmerzempfinden in den Zehen? Perfekt geformte Füße? Oder laufen sie ganz einfach nicht mit den Schuhen außerhalb des Büros?

Männeke schmunzelt mittlerweile nur noch über meine kümmerliche Auswahl (10 Paar, von denen ich bei 3 Paaren noch ungetragene Dubletten habe) und shoppt fleißig weiter. Hätte ich Männerfüße, dann wäre ich im Paradies - bei den Herrenschuhen gefällt mir irgendwie alles, nur will mir nichts davon passen. Also betrachte ich weiter grantelig die überquellenden Regale in den Damenabteilungen der Schuhläden. Das Leben ist nicht fair :(

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